Dienstag, 19. März 2019

6. - 10. März 2019

Dezember 2018. Wieder mal knapp mit dem Finden von Weihnachtsgeschenken. Was soll ich Gabi bloß schenken. Ein T-Shirt? Tolle Idee. Geh, nicht schon wieder.

Plötzlich eine Inspiration. Warum nicht eine Kurzreise. Eine Städtereise? Und da fällt mir Hamburg ein. Von dieser Olivia Jones hat sie schon oft geredet ...

Kurzum. Bin ins Internet, bei der Flug-Suche auf der Lufthansa-Seite gelandet und konnte meinen nervösen rechten Zeigefinger dann nicht mehr davon abhalten mit einem Mausklick den Flug zu bestätigen. *schwitz* ... jetzt brauchte ich einen Kaffee.
Die Flugzeiten ab Innsbruck sind wirklich optimal. Abflug am Mittwoch kurz nach Mittag, Ankunft am Sonntag nach 19 Uhr.

Über die Seite www.kult-kieztouren.de buchte ich danach eine solche Tour, zwar nicht Olivia Jones als Tour-Begleiter sondern Fanny Funtastic, eine andere Drag-Queen.
Ein Hotel in der Nähe war auch bald gefunden: Das Priezeotel, ein Designerhotel.

Ein paar Tage später habe ich mir gedacht, dass eigentlich ein Musical zu Hamburg dazu gehört. Aber ich weiß dass Gabi sowas wie "König der Löwen" oder "Mary Poppins" nicht taugt.

Glück: Am Wochenende vor unserem Reisebeginn wird erstmals in Hamburg das Tina-Turner-Musical aufgeführt. Im Jahr 1990 waren wir Live in München bei einem Konzert von ihr, somit perfekt. Habe für € 280 (boah nicht grade billig) zwei Karten im Stage-Operettenhaus in St. Pauli erworben.

War dann am 24.12. echt nervös ob dieses Geschenk überhaupt ankommt.

Bild anschauen und ... eh klar, sie ist ausgeflippt, aber vor Freude!
Ganz ehrlich, alles andere hätte mich auch gewundert.

(die Nespresso-Kapseln waren nur zur Tarnung der Reiseunterlagen im rosa Täschchen)

Positiv an dieser (Kurz-)Reise war, dass wir nicht so lange warten mussten, aber mit dem Risiko dass es Anfang März dort im hohen Norden wettermäßig nicht angenehm werden könnte.



..... und schon war er da, dieser Mittwoch der 6. März. Flug von Innsbruck nach Hamburg.
(von diesem am Vortag auf wetter.com angekündigten Föhnsturm sagte ich Gabi nichts)

Mit dem IVB-Bus (*gähn*) fuhren wir so vor 11 Uhr zum Flughafen. Oje, am Patscherkofelgipfel wirbelt es den Schnee ganz schön auf, aber im Tal war von diesem Wind noch nichts zu bemerken.

In dieser Box (siehe oben am Bild) hatte ich 2 Ramazotti-Fläschchen versteckt. Diese haben wir am 24. zur Beruhigung mal getrunken, jetzt am Abreisetag wieder welche, musste sein.   hihi



Dann noch 1 (also wirklich "ein") Bier vor dem Boarding.



Wir hatten echt Glück. Aus Berichten (Anrufe nach Hause) haben wir erfahren, dass es mit diesem Föhnsturm so um 15 Uhr richtig losgegangen ist. Unser Start war um 13:45 Uhr. Gemerkt hat man die Unruhe im Flugzeug schon, aber wie gesagt ... Fettn kabt.

So um ca. 15 Uhr landeten wir dann in Hamburg (Ois guat gongen ...) und fuhren anschließend mit der S-Bahn zur Reeperbahn um dort im nahen Hotel einzuchecken.

Ich meine das Hotel ist echt lässig. Habe nur Positives in den Google-Rezessionen gehört, mit dem Hotel auch vereinbart, dass wir ein ruhiges Zimmer bekommen. So war es auch, das Hotel ist bestens abgesichert, man kommt nur mit Karte in den Flur wo die Zimmer sind, in die Zimmer selbst sowieso. Und es ist ein Designerhotel, optisch ein Traum. Und recht günstig. Frühstück auch perfekt.



Aha, es herrscht an diesem Abend das typische Hamburger Wetter. So irgendwie nicht fein, es regnet immer wieder, wenn auch nur kurz. Aber wir haben ja gute Jacken mit.

Zuerst am Beatles Platz,

dann an der Davidwache

dann am Eingang der Herbertstraße vorbei

zu den Landungsbrücken.


So mal unser erster Spaziergang, etwas planlos, aber man muss sich ja erst zu Recht finden.

Ähm, eigentlich haben wir Hunger. Irgendwie ist unsere letzte Mahlzeit echt schon lange her. Glaube es war das Frühstück.
Pizza essen wäre eine gute Idee. Am Weg zum Lokal "Pizza Bande" haben wir den Chef vom Elbschlosskeller getroffen (bekannt aus der RTL2-Sendung "Reeperbahn privat: Das wahre Leben auf dem Kiez").


Sagt er doch zu uns glatt, kommt in den Elbschlosskeller, in 1 Stunde ist er dort. Aha, ok ...

Der Hunger trieb uns zu diesem Pizza-Lokal. Die Pizzas waren dort echt lecker. Das Augustiner Bier für Hamburger Verhältnisse günstig.



Huch, als wir rauskamen war es dunkel und die Gegend der Reeperbahn wirkte anders ...


Wir waren nun abends auf der Reeperbahn, der sogenannten "sündigsten Meile der Welt", aber noch war es relativ ruhig, zumindest vor den unzähligen Discotheken, Bars und Nachtclubs.

In der Davidstraße, die bei unserem ersten Erkundungsspaziergang noch unauffällig war, lehnten jetzt an den Häusern wirklich alle 2 bis 3 Meter Prostituierte. Die dürfen, haben wir später bei der Kiez-Tour gehört, nur ab einer bestimmten Zeit am Abend dort rumstehen, also anschaffen.

Wir querten die Reeperbahn um zum "Hamburger Berg" zu gelangen, eine Seitenstraße voller Bars. Eben und hier ist diese Spelunke "Elbschlosskeller". Einfach reingehen, was solls.
Eines war mir sofort klar, der ehemalige "Tote Hund" in Innsbruck wäre ein sog. Kindergeburtstag.


Der Chef bietet den Obdachlosen und sonstigen Punks, Trinkern, usw. eine Gelegenheit sich zu wärmen, eine Gelegenheit bei einem Bier andere solche zu treffen, natürlich nicht uns, aber jetzt sind wir drinnen und so habe ich mal 2 Astra-Bier (0,33 in der Flasche!) bestellt.

So noch ein paar Fotos, mit Kellnerin (ehem. Obdachlose), RTL2 im Hintergrund und Chef.




Eigentlich wollte ich so bald wie möglich wieder raus, aber immer wieder ein Freibier (einmal sogar von RTL spendiert, an die armen Leute ... oha), ließ es doch später werden.
Wir fotografierten das immer illuster werdende Publikum nicht mehr, tranken aus und verschwanden  dann unauffällig.

In ein normales Lokal wollten wir, und dieses fanden wir dann auch im "Zwick St. Pauli", echt coole Rockkneipe.



Gehn wir jetzt heim? Nö, viel zu früh.

Somit am Rückweg bei der "Zur Ritze" vorbei auf ein Hacker-Pschorr.




Und da wir immer noch nicht genug vom ersten Abend hatten verschlug es uns noch in die Olivia-Jones-Bar, bei einem Live-Auftritt von 2 überdimensional hohen Drag-Queens.



Klingt so:    Anklicken!

Ach ja, der mit den Bauchmuskeln soll ich sein.



Irgendwie hatten wir an diesem Abend alles "zerrissen", waren in dieser Gegend ausgiebig unterwegs. Es war aber doch Mittwoch und wie wir an den nächsten Tagen feststellten einfach noch nicht richtig viel los in dieser sündigen Meile.

Die Nacht in diesem angenehmen Bett war entspannend und ruhig, man glaubte nicht in St. Pauli zu sein, auch in den nachfolgenden Nächten nicht.



new day
Ausschlafen war angesagt. Wir hatten keine Eile mit den geplanten Sightseeing-Touren.

Nach dem ausgiebigen Frühstück hatschten wir zur S-Bahn-Station und fuhren zum Hauptbahnhof. Dort wegen fehlender Berge (somit fehlender Orientierung) auf der falschen Seite raus, aber google-maps sei Dank dann bald wieder richtig und wir sind die Spitalerstraße, dann die Mönckebergstraße entlang um uns diese vielen Kaufhäuser und die kleineren Shops anzuschauen.

Das erste Foto knipsten wir dann vom wirklich schönen Hamburger Rathaus.

Dieser traumhaft blaue Himmel über Hamburg ....

Wir sind dann ein wenig in der Gegend herumspaziert, haben uns die Alsterarkaden und dann das Alsterhaus (wirklich schöne Shopping-Mal aber nur für fette Geldtaschen) angeschaut, danach die naheliegende Europa-Passage, wo wir uns einen Burger reingeknallt haben.

Ein Spaziergang um die Binnenalster war natürlich Pflicht.  

Moh, so zach der Wind ....

Verdient dann diese Maß im Hofbräu Esplanade, eben weil wir nach einem eher trockenen Burger sehr weit gehatscht sind und der Wind austrocknend auf unseren Mund wirkte, oder so ähnlich.



Danach sind wir mit der U-Bahn ins Kontorhausviertel gefahren und haben uns dort die großen Kontorhäuser im Stil des Bachsteinexpressionismus (hab ich von Wikipedia) des frühen 20. Jahrhunderts angeschaut. Echt lässige Gebäude, nur nicht einfach zu fotografieren.


Dieses Viertel mit dem Chilehaus ist übrigens Teil des Unesco-Weltkulturerbes.

Dann noch die Hauptkirche St. Jacobi.


Und schon waren wir wieder in der Nähe der Einkaufshäuser und in der Nähe des Dr.-Martens-Store, wo Gabi Stiefel gesehen hatte die ihr nicht aus dem Kopf gingen; waren wohl die vielen Farben.

Kurz danach waren wir im Hofbräuhaus Speersort (ein anderes HB-Haus) und feierten die Bankomatkartenabbuchung von davor. Na seavas ...


Ja, schmeckt echt ausgezeichnet dieses HB-Bier, der Preis von € 4,90 für die Halbe ist aber heftig.

Danach noch ein Foto von der Sankt-Petri-Kirche, auch imposant.


Das Wetter war jetzt schön und sogar angenehm, der Wind nicht mehr so stark.

Mit der wohl schönsten U-Bahn der Welt (so sagen es viele, es geht um den Abschnitt wo man aus dem Tunnel kommt und am Hafen vorbei fährt), der U3, fuhren wir in unseren Richtung und sind beim Heiligengeistfeld ausgestiegen, dort wo das St.-Pauli-Fußballstadion ist.



Wir mussten rechtzeitig ins Hotel


zum Umziehen (also ich nicht), denn heute Abend ist ja das Tina-Turner-Musical am Programm, Beginn um 19:30 Uhr.


Also dieses Musical war der Hammer. Absolut sehenswert. Tolle Darsteller. Unglaubliche Tina-Turner ... blablabla

Ich schreib hier jetzt das was in der Werbung steht, und das stimmt!


TINA – DAS TINA TURNER MUSICAL enthüllt die noch nie erzählte Lebens- und Musikgeschichte der weltweiten „Queen of Rock“. Mit über 200 Millionen verkauften Tonträgern und 12 Grammy Awards gehört Tina Turner zu den größten Weltstars aller Zeiten.
Das Musical zeigt ihre bescheidenen Anfänge in Nutbush, Tennessee, ihren Aufstieg zum gefeierten Weltstar und ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen. Präsentiert in Zusammenarbeit mit Tina Turner - authentisch, bewegend und unglaublich kraftvoll.



Dazu ein von Gabi aufgenommenes Video:   Anklicken!


Danach sind wir noch auf 2 kleine Bierchen ins "Zum Silbersack", eine Kneipe wo die Zeit und die Preise wohl stehen geblieben sind. Dort muss man einmal gewesen sein, das Publikum ist absolut ok.



Hoi, danach über die Reeperbahn drüber. Jetzt gehts hier richtig los, so nach Mitternacht. Erst recht in Der Großen Freiheit. Extrem laute Discos, Strip-Lokale (links raufschauen, da ziehen sich ja welche aus und hoffen auf Gäste, oder wie man sagt).


Na des is uns doch nach dem tollen Tina-Abend zu viel, eigentlich überhaupt zu viel. Da ist mir dann dieses Rabbithole eingefallen, eine Bar so am Rand vom sündigen Chaos. Da sind wir hin und haben uns - wirklich gemütlich dort - noch einen Gin Tonic gegönnt.



new day
Diesmal etwas weniger ausschlafen. Heute wollen wir zur Speicherstadt, also in die Hafengegend und ein paar Sachen anschauen, auch das Miniatur Wunderland, auf welches ich mich richtig freue.

Gestärkt von einem wieder guten Frühstück verließen wir frohlockend das Hotel um gleich eine richtige Watsche zu bekommen, nein nicht von einem übriggebliebenen Reeperbahner, sondern von einem Wind in einer Kälte und Stärke ich diese bewegte Luft im Freien noch nie erlebt hatte. 

Ja schon klar, ein Sturmtief war von der Nordsee über Nacht ins Landesinnere gezogen, aber dass wir so nah am Nordpol waren hatte ich mir nicht gedacht. Wurde mir erst später klar als ich Eisschollen mit Eisbären in der Elbe treiben sah (*scherz*).


Gute Jacken mit Kapuze sei Dank war es oberhalb erträglich, aber oje, ich hatte die lange Unterhose vergessen, die wäre wirklich kein Nachteil gewesen.

Jedenfalls sind wir zur Bushaltestelle und von dort mit dem 111er-Bus zur Speicherstadt gefahren um hier diesen Wind noch stärker und kälter zu spüren. Ja spinn i.

Nix wie hin zum Indoor-Miniatur-Wunderland, aber da haben wir erfahren, dass man Vorreservieren muss und erst wieder in knapp zwei Stunden ein Einlass (den wir reservierten) möglich ist.

Kein Problem, gehen wir halt spazieren, die Sonne scheint .... hahaha


Mir ist dann dieses Deutsche Zollmuseum eingefallen, nicht weit von hier, welches klein aber interessant zum Anschauen ist, und das für nur 2 Euro Eintritt pro Person.


Bevor wir wieder zurück sind zum Miniatur Wunderland noch ein paar Fotos von der Speicherstadt.



So endlich Indoor, wir besuchten jetzt dieses Museum wo wir reserviert hatten. 15 € pro Person (für uns 14 €, wir hatten die Hamburg-Card) sind absolut angemessen.

Gleich im Bereich des Einganges war ein Helene-Fischer-Konzert.


Jetzt gilt mal zu erklären was dieses "Wunderland" eigentlich ist. Entweder auf deren Homepage gehen oder Nachstehendes lesen:

Es ist die größte Modelleisenbahnanlage der Welt mit ca. 16 Kilometern Gleise und vielen verschiedenen Landschaften aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Skandinavien und Amerika.

Wir haben viele Bilder gemacht, poste hier natürlich nur ein paar Ausgewählte. Jedenfalls aber ein tolles Erlebnis. Um wirklich alles zu sehen müsste man sicher mehrmals hingehen.


Irgendwann hat man vom Schauen dann auch genug, wird unkonzentriert und möchte raus.

Bevor wir unser nächstes Ziel, die Elbphilharmonie anpeilten, gönnten wir uns - natürlich indoor - einen Kaffee.

Mit der wohl längsten (auch schönen) Rolltreppe die ich je gesehen habe


sind wir an diesem Tag gratis zur Aussichtsplattform rauf. Oben wusste ich warum gratis. Wegen dieser Windstärke 12 konnte man nicht rausgehen, war gesperrt, somit nur ein Foto durchs Glas durch.


Egal, kenne einen anderen Aussichtspunkt bei den Landungsbrücken. Dort sind wir mit der Fähre hingefahren.

Während wir auf diese warteten hier zwei Aufnahmen von den Docks


und von ein paar Häusern der modernen Hafencity, die gerade auf einem riesigen Areal errichtet wird.



Während es Gabi gelungen ist einen Mullkübel in Brand zu setzen, ist endlich diese Fähre angetuckert und wir setzten uns in den Innenbereich, oben im Freien war es wegen dieses Eiswindes nicht auszuhalten. [war auch der Grund, dass wir die geplante Hafenrundfahrt mit einer Barkasse nicht machten]

Für ein paar lässige Aufnahmen der Elbphilharmonie, dem neuen Wahrzeichen Hamburgs, musste ich dann doch an Deck.





Danach bei den Landungsbrücken sind wir erst so gegen 15 Uhr zum Mittagessen ins Blockbräu.

Ich war mutig und habe mir dieses Original Hamburger Labskaus bestellt, etwas Hiesiges muss man ja mal kosten. PS: Gabi hat Schnitzel mit Pommes genommen.

Danach sind wir auf die Aussichtsplattform Stintfang rauf für ein paar Fotos bei nicht mehr so starkem Wind. (Haha, "rauf" ist super, waren ca. 18,5 Höhenmeter)



Heute am Abend war ja die gebuchte Tour "Olivia Safari Light mit Fanny Funtastic" am Programm, Gabi's Highlight. Ich muss für mich sagen, dass ich halt mitgehe, unbedingt interessieren tut mich so eine Drag-Queen-Tour nicht ...   (wie kann man sich doch täuschen)

Somit noch schnell frisch machen im Hotel, dann zum Zeit totschlagen ein Bier in einer Reeperbahn-Bar und dann rechtzeitig (Beginn 20:00 Uhr) bei Olivias Show Club zu sein.


So, nun der düstere Teil des Hamburg-Kurzurlaubes. Wir sind beim Club eingetroffen und haben mit den anderen Tour-Gästen gewartet. Die Tour war gebucht mit Fanny Funtastic, am Start begrüßt Olivia Jones him-oder-herself die Gäste und empfängt sie dann nach der Tour mit einem Schnapserl.
In einer Flüsterei zwischen Club-Angestellten haben wir gehört dass Olivia Jones erkrankt ist und das Bett hüten muss. Das Gesicht von Gabi wurde immer länger. Oje!

Hat mich auch geärgert, kann mich noch an den weihnachtlichen Ausruf "Juhuu ich fahr zur Olivia" erinnern. Aber Krankheit ist höhere Gewalt.

Unsere Tour startete mit Funny Funtastic.



Aber jetzt muss ich sagen und Gabi stimmt mir zu, die Drag Queen Fanny Funtastic war wirklich fantastisch. Genialer Spruch, ohne Hemmungen, wir haben wirklich arge Gegenden gesehen, so auch die Schmuckgasse mit diesem Haus wo sich in den Fenstern die Transen den im gegenüber liegenden Park guckenden Freiern präsentierten. Diese Schmuckgasse wurde von Fanny als sehr gefährlich beschrieben, Geldtasche und Handy gut verstecken. (PS: mit der Tour war auch ein eigener Aufpasser dabei).

Oops, am Vorabend sind wir so locker und nichts wissend durch diese Straße an der "Donatella-Bar" vorbei gegangen, uns häää?-anschauend was da für Geräusche entweichen ...

Einfach hier nachlesen:  Momentaufnahme Transsexuellenstrich in der Schmuckstraße


Die Kiez-Tour führte uns dann genau in dieser Straße in einem SM-Keller. Absolut lustig und locker präsentiert von Fanny.

Über den Hamburger Berg, wo auch dieser Elbschlosskeller erwähnt wurde, einer Bank direkt an der Reeperbahn wo abends deutschlandweit das meiste Geld an den Bankomaten abgehoben wird (warum wohl?) ging es weiter zum Spielbudenplatz wo alles Mögliche erklärt wurde, auch über die berühmte David Wache.

Kurzstop im Sankt Pauli Museum wo wir auf ein Astra eingeladen wurden und einem Kurzvortrag über dieses besondere, kleine Museum.
Fanny hat dann das aktuelle Reeperbahn-Getränk präsentiert, den Mexikaner, einen extrem scharfen Kurzen der 3x brennt (1x beim Trinken, 1x am nächsten Tag am stillen Örtchen und 1x in den Augen der Kanalarbeiter). Zu ihrer Frage wer das noch nie gekostet hat war auch Gabi's Hand in der Höhe und schwupp, sie durfte diesen trinken. Das erste Mal brennen hatte sie hinter sich, so gläsern leuchteten ihre Augen. Schmecken tut lt. ihr dieses Zeug überhaupt nicht.

Fototime mit Funny:

(hihi, die gleiche Beinhaltung)

An den Prostituierten der Davidstraße entlang gingen wir weiter bis zum Eingang zur Herbertstraße. Dort wurde uns erklärt (wussten wir schon), dass Frauen in diese Straße nicht rein dürfen. Wenn es mal eine wagt, wird sie mit etwas angeschüttet was ich hier jetzt nicht erwähne.

So, die Damen der Tour (und ein armer Herr) mussten die Herbertstraße umrunden, die Männer gingen durch. Was dort zu sehen ist - bitte mich so fragen - jedenfalls war ich in Bestzeit wieder draußen, oder so ungefähr. Es ist einfach unangenehm, manchmal glaubte ich lachen zu müssen über das wo ich grad war ....

Nee, also was sieht man. Auslagen mit Damen die nicht nackt in diesen posieren, manchmal auf sich aufmerksam machen und ans Fenster klopfen, manchmal auch das Fenster öffnen und so was sie "Hey Süßer" sagen. Nicht zu mir, denn ich war da schon wieder weg. Nein, nein, nix feig ... ich glaube wenn ich nach einer halben Stunde rausgekommen wäre hätte mich eine Gestreckte getroffen, gelernt beim Kickboxen.  

Weiter ging die Tour zum Hans-Albers-Platz wo wir schon eigenartige Stories hörten wie es dort zu später Stunde zugeht. Der Silbersack als älteste Bar Hamburgs (hätte einem Hotel weichen müssen, doch Gönner haben Grundstück und das kleine Gebäude gekauft um den Silbersack zu erhalten) und  das Cabaret Pulverfass, die "Transen-Schmiede" von St. Pauli, wurde uns auch gezeigt.

So nach gut 2 Stunden waren wir dann wieder zurück in der Großen Freiheit beim Ausgangspunkt und haben zwei schnapsähnliche Getränke (eines zum Trost wg. Olivia Jones' Abwesenheit) bekommen, sowie freien Eintritt in die Showbar. Dort war es aber knallvoll und wir sind nur kurz geblieben. Die Größten sind wir nicht und von dieser Burlesque-Show haben wir so gut wie nichts gesehen.

Weißt was, gehn wir doch ins Pulverfass. Die sollen ja so freundlich sein.

Wir sind dann davor gestanden, haben alibihalber die Getränkekarte angeguckt, unsicher ob wir da wirklich rein sollen, schon ging die Tür auf und eine Dame (angeblich keine Dame) sagt in nettem Ton:  "Kommt's doch rein?"

Haben dann an der Bar ein Bier bestellt und uns diese Leute angeschaut wo man oft genau hinschauen muss ob Mandl oder Weibl. Wir jedenfalls waren ein Paar und so wurde ich in Ruhe gelassen, oder Gabi, oder wer? So ein Verwirrspiel.

Natürlich fotografiert man hier nicht wild herum, aber wenn man fragt, dann lassen sich die Kaberettisten (haha, neutrales Wort) gerne ablichten.


Ich glaub später waren wir noch im Rabbithole. Im Bett waren wir jedenfalls sehr spät.



new day
Aufstehen? Irgendwann. Frühstücken konnte man am Samstag im Hotel bis 11:00 Uhr. 

Wir sind mit dem Bus zu den Landungsbrücken und dort zu Fuß durchs Portugiesenviertel. Überall lässige Lokale, aber einfach zu früh was essen zu gehen.

Also weiter zum alten Wahrzeichen Hamburgs, der Hauptkirche St. Michaelis, volkstümlich Michel.

Wir Weltmeister des Berggehens sind natürlich - die Drinks vom Vortag vergessen aber noch spürbar - zu Fuß rauf zur Aussichtsplattform auf 82 Metern. Die 452 Stufen waren jetzt doch etwas schweißtreibend ....

Bilder rundherum, von oben geknipst, bei extrem starken Wind, also Hamburger März-Wetter.



Runter sind wir mit dem Aufzug. Die Begegnungen mit anderen Besuchern auf den engen Treppen waren lästig.

Sind dann weiter zum Mahnmal St. Nikolai. Erinnert total an Szenerien bei Herr-der-Ringe.


Dieses Mahnmal ist Hamburgs zentraler Erinnerungsort für die Opfer des 2. Weltkrieges.


Wir sind dann noch in der Innenstadt rumflaniert, haben glaube ich irgendwo etwas gegessen und waren plötzlich da:


Ich muss sagen das war überhaupt nicht unser Ziel, wir haben uns nur verlaufen und sind wie oben gesagt plötzlich davor gestanden.

Durst, juhuu, hicks. Echt a guats Bier des HB.


Per U-Bahn sind wir dann wieder zu den Landungsbrücken um im alten Elbtunnel unter der Elbe zum Hafen zu spazieren. Muss man getan haben in Hamburg.


Ein ganz anderer Eindruck von Hamburg-City von der anderen Seite der Elbe.



Den Plan ab der Station Steinwerder mit der Fähre wieder rüber auf die andere Uferseite zu kommen haben wir bald aufgegeben.


Frei nach DÖF: "I wart af a Taxi aber es kummt net ..."



Abendessen wollten wir eigentlich im sog. "Freudenhaus", nein ist nicht das was man meint, sondern ein gut bewertetes Speiselokal mit speziellen Gerichten.
Aber eben leider kein freier Platz, da muss man vorreservieren. 

Diesen Cuvee mit speziellem Namen haben wir aber gekauft.  *g



Wir sind dann nochmals in die Pizza-Bande, dann nochmals ins "Zum Silbersack" und haben den Tag erneut im Rabbithole ausklingen lassen, dort wo es eben ruhiger zugeht, auf einen Gin Tonic.




last day
Fischmarkt, jeden Sonntag in der Früh. Da muss man hin. Hieß es = Vergangenheit.
War früher angeblich wirklich so (am Vorabend im Silbersack von Einheimischen gehört) dass die Marktschreier dort wirklich eine Attraktion waren. Sie gibt es immer noch aber weniger in der Anzahl und es ist alles anders. Viele Ramschverkäufer trüben das Flair und es wird von Jahr zu Jahr schlechter.

Somit hatten wir es nicht eilig mit Aufstehen (7:00 Uhr war geplant) und spazierten später runter an die Elbe zum besagten Fischmarkt. Irgendwie hatte der alte Einheimische im Silbersack schon Recht.

In der Fischauktionshalle ist etwas Jahrmarkstimmung zu erkennen, aber das können wir jetzt nicht beurteilen. Jedenfalls da gewesen muss man schon sein.



Ja genau: Lässige Hose!




Noch ein Bild vom U-Bahn-Museum,


dann sind wir frühstücken gegangen. Diesmal nicht im Hotel gebucht - ich glaubte ja bei der Buchung wir essen am Fischmarkt ein Fischbrötchen - aber dazu hatten wir überhaupt keine Lust, sondern im Schweinske.

Gerade mal einen Tisch für 2 haben wir bekommen (Frühstück mit Kaffee war absolut in Ordnung), war uns aber gleich klar warum. Die St.-Pauli-Fans waren schon unterwegs. Gestern abends haben wir ja unzählige schwarz Angezogene, umringt von Dutzenden Polizisten auf der Reeperbahn gesehen, die sich treffen um Stärke und Einigkeit zu zeigen. Ob Ausschreitungen waren wissen wir nicht, Einsatzfahrzeuge hatten wir aber immer gehört.
Jetzt sitzen sie beim Frühstück, statt Kaffee halt (mehrere) Bier.


Der Flug heim war erst sehr spät am Nachmittag und wir hatten noch genug Zeit, wussten aber nicht mehr richtig was tun. So haben wir gesagt wir geben uns die Action um dieses Hamburger Stadtderby St. Pauli gegen HSV (ist übrigens 0:4 ausgegangen).

Somit sind wir hin zum Millerntor-Station und haben uns das gesamte Treiben außerhalb gegeben.


Hab noch nie so viel (teilweise hektische) Polizei gesehen.



Irgendwann hatten wir dann aber auch genug, eben weil im Hinterkopf die Fahrt zum Flughafen ansteht und man will ja nicht zu spät kommen.

Wir sind dann über die Reeperbahn zurück zum Hotel um unsere Koffer zu holen. Am Weg dorthin haben wir nochmals den echt harten Teil von Hamburg abgekriegt.
Wahrscheinlich welche die sich in den Lokalen für das Spiel noch voll laufen lassen, bettelnde Punks und der Medizinwagen + Essenausgabe für die Obdachlosen die sich dort sammelten. (PS: Auch Elbschlosskeller-"Gäste" waren dabei)

Aber jetzt echt, nichts wie weg. Wir mögen nimma.

Bald waren wir mit der Schnellbahn natürlich zu früh am Flughafen. Einchecken und Koffer aufgeben alles super gegangen, somit Zeit für ein gemütliches Bierchen.


Gabi hat mir erst in Innsbruck von diesen 2 tollen Google-Meldungen erzählt, die sie kurz vorm Knipsen dieses Bildes erhalten hatte.  a) Boeing stürzt in Äthiopien ab und b) starke Winde über Deutschland.

Trotzdem Daumen-Hoch dann im Flugzeug, kann ja nur gut gehen.



Und so war es auch. Das vom Kapitän angesagte Schütteln beim Anflug war schon spürbar, wir sind durch eine Front durch, aber no problem.

Gabi hat in Hamburg beim Boarding den RTL-Restauranttester Christian Rach erkannt und ihn in Innsbruck für einen Schnappschuss gestellt.



Den ersten IVB-Bus ließen wir aus, setzten uns noch auf die Flughafen-Terrasse und gönnten uns zum Startbier (siehe ganz oben) noch ein Landungsbier.

Vom schlecht gefederten IVB-Bus durchgeschüttelt und nach kurzem Hatscher waren wir dann endlich wieder daheim.



Fazit:  So ein Kurzstädtetrip, erst recht mit einem Flugzeug ab Innsbruck, ist schon was Lässiges. Werden wir sicher wieder machen, in welche Stadt halt noch unklar. Barcelona, Lissabon, Amsterdam. Wir werden sehen.

Hamburg selbst ist eine wirklich interessante, schöne Stadt. Warum nicht noch einmal dort hin? Jedoch wie oben schon erwähnt, zu einer anderen Jahreszeit, aber auch in einem Hotel welches nicht so nah an der Reeperbahn liegt und wir nicht danach wieder sagen müssen: "Wir haben Hamburg überlebt!"    ;-)